Google tankt Wasserkraft für seine KI-Maschinen
Google geht den nächsten Schritt, um den enormen Energiehunger seiner KI-Infrastruktur zu stillen. Der Tech-Konzern hat sich über eine neue Vereinbarung mit Brookfield Renewable bis zu 3.000 Megawatt Stromerzeugungskapazität aus Wasserkraft gesichert und das für mehrere Standorte im Osten und mittleren Westen der USA.
Die Rechenleistung, die Künstliche Intelligenz (KI) erfordert, wächst rasant. Klassische Rechenzentren stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen. Google und andere Konzerne planen daher den Bau neuer „Server-Städte“. Dabei handelt es sich um riesige, spezialisierte Anlagen, deren Flaschenhals jedoch nicht Rechenpower, sondern Energieverfügbarkeit ist. Branchenbeobachter schätzen, dass allein in den USA bis 2027 rund 50 Gigawatt zusätzliche Stromkapazität benötigt werden könnten.
Der neue Rahmenvertrag mit Brookfield ermöglicht es Google, Kapazitäten aus bereits bestehenden Wasserkraftwerken zu beziehen. Es handelt sich also nicht um den Bau neuer Anlagen, sondern um die Sicherung von bestehenden Ressourcen. Im ersten Schritt reserviert Google 670 Megawatt aus zwei Kraftwerken in Pennsylvania. Dafür soll Brookfield die Betriebsgenehmigungen verlängern. Das ist eine Maßnahme, die angesichts der steigenden Strompreise ohnehin auf der Agenda gestanden hätte.
Ein interessantes Detail: Eines dieser Kraftwerke versorgt auch das Eisenbahnunternehmen Amtrak. Das soll auch künftig so bleiben. Brookfield und Google betonen, dass durch die Vereinbarung keine Kapazitäten für andere Nutzer verloren gehen.
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Für diesen ersten Teil des Deals wird ein Wert von über drei Milliarden US-Dollar angegeben. Über die Laufzeit der Verträge oder die genaue Strommenge, die Google über die Jahre beziehen will, wurde allerdings nichts veröffentlicht.
Anders als bei früheren Google-Investitionen, wie etwa in drei neue Atomkraftwerke oder in das Kernfusions-Startup TAE Technologies, entstehen durch diese Partnerschaft keine neuen Stromquellen. Während die Nuklearprojekte darauf abzielen, das Netz mit zusätzlicher Energie zu versorgen, ist der Wasserkraft-Deal eher eine Absicherung gegen zukünftige Knappheit und Preissteigerungen.
Google ist nicht allein mit dieser Strategie. Immer mehr Tech-Giganten sichern sich langfristig Zugänge zu erneuerbaren Energiequellen, um ihre immer größer werdenden KI-Cluster zu betreiben. Denn der Wettlauf um Marktanteile im KI-Zeitalter wird nicht nur durch Software und Chips entschieden. Energie ist zur Schlüsselressource geworden.